Schlafmangel-Folgen: Wie Körper und Psyche leiden - und was hilft

Frau hat Schlafmangel
Unter unangenehmen Schlafmangel-Folgen leiden vor allem Eltern mit Kleinkindern. Foto: Pexels

Viele Eltern erleben schlaflose Nächte, weil das Baby die Nacht zum Tag macht und einfach nicht schlafen will. Setzt sich dieser Zustand über viele Wochen fort, nagt der Schlafmangel an Gesundheit, Nerven und Kondition. Es gibt aber noch ernstere Schlafmangel-Folgen - langfristig kann Schlafmangel nämlich verschiedene Gesundheitsprobleme verursachen. Die gute Nachricht: Mit ein paar Lifehacks wird die Lage entspannter.

Schlafmangel geht allen auf die Nerven

Wenn das Kleinkind die Eltern rund um die Uhr wach hält, leidet die Konzentrations- und Leistungsfähigkeit. Auf Dauer nagt die ständige Müdigkeit natürlich auch an der Laune. Unzufriedenheit kommt auf, weil man das Gefühl hat, den Anforderungen des Alltags nicht mehr gewachsen zu sein. Auch in der Beziehung können Schlafmangel-Folgen sich bemerkbar machen. Sogar Freundschaften und der Job leiden unter dieser anstrengenden Situation, weil das Nervenkostüm von Müttern und Vätern mit Schlafmangel natürlich dünner ist.

 

Wer ein Kleinkind hat und weiter Vollzeit arbeitet, macht mitunter Fehler im Job-Alltag, die unter normalen Umständen nicht passiert wären. Warum? Weil durch den Schlafmangel die nötige Konzentration fehlt. Wichtig ist, offen mit Freunden, Familie und Kollegen über die Situation zu sprechen. Keine Sorge, die meisten zeigen großes Verständnis, einige bieten sogar Hilfe an. Die Solidarität unter Eltern ist nicht zu unterschätzen. Willkommen im Club der Mamas und Papas!

3 Tipps für mehr Schlaf trotz Baby

Trotzdem ist es wichtig, den Schlafmangel in den Griff zu bekommen. Mehr Zeit zum Schlummern ist das Ziel - und das erreichen auch Eltern mit Kleinkindern. Diese drei Tipps helfen auf dem Weg zu einem gesünderen Schlaf.

 

1. Eine Frage der Organisation

In den ersten drei Lebensjahren schläft das Baby oft im Schlafzimmer der Eltern. Damit wenigstens ein Elternteil genügend Schlaf bekommt, können sich Mütter und Väter abwechselnd Ruhe verschaffen. Der Trick: Ein Elternteil schläft beispielsweise auf dem Sofa im Wohnzimmer. Und derjenige, der im Wohnzimmer geschlafen hat, schläft in der folgenden Nacht wieder beim Baby. Eine andere Option ist, das Baby im Wohnzimmer schlafen zu lassen und mit einem Babyphone zu überwachen.

 

2. Für ruhigen Tagesausklang sorgen

Klar, das ist für junge Eltern leichter gesagt als getan. Aber es ist wichtig, aktiv den Schalter auf Entspannung umzulegen. Ist das Baby im Bettchen, können die Eltern Körper und Geist zur Ruhe bringen, indem sie auf anstrengende Aktivitäten verzichten. Yoga, eine Kuschelrunde auf dem Sofa oder ein entspannendes Bad helfen.

 

3. Den Körper nicht belasten

Alkohol oder ein echt üppiges Abendessen belasten den Körper und verschlechtern die Schlafqualität nur unnötig weiter. Um besser zu schlafen, sollten Eltern darauf verzichten und nur eine leichte Mahlzeit zu sich nehmen. Auch ein kurzer Abendspaziergang mit Baby hilft beim Abschalten. Einfach mal rauskommen und die frische Luft genießen, das tut gut.

Schlafmangel-Folgen für Körper und Psyche

Auf Dauer ist mit Schlafmangel nicht zu spaßen. Wie gesagt: Es drohen gesundheitliche Probleme. Laut Apotheken-Umschau zeigen wissenschaftliche Studien, dass sieben bis acht Stunden Schlaf am effektivsten sind, um sich vom Alltag zu erholen. Schlaf ist für den Organismus wichtig, da während der Ruhephase viel passiert:

  • Gifte und Schadstoffe werden im Schlaf entsorgt.
  • Der Körper tankt neue Kraft und Energie.
  • Im Schlaf wird Fett abgebaut wird.
  • Zu wenig Schlaf schwächt das Immunsystem.
  • Da Glukose während des Schlafs über die Leber abgebaut wird, kann dauerhafter Schlafmangel sogar zu Diabetes mellitus führen.

Auch auf den Hormonspiegel wirkt sich Schlafmangel aus, zum Beispiel auf die Geschlechtshormone. Dadurch kann es bei Frauen zu Zyklusstörungen kommen.
Paare mit Schlafmangel haben häufig keine Lust mehr auf Sex. 

Menschen, die ständig unter Schlafmangel leiden, haben ein erhöhtes Risiko für Herzinfarkt und andere Herz-Kreislauf-Krankheiten. An den Blutgefäßen entstehen durch Schlafmangel verstärkt Kalk- und Cholesterin-Ablagerungen. Setzt sich der Zustand über längere Zeit fort, kann das zu Übergewicht führen. Die Stress- und Frustrationstoleranz sinkt. All das sind Gründe, die Reißleine zu ziehen, die eigenen Bedürfnisse wieder mehr in den Fokus zu rücken und für einen besseren Schlaf zu sorgen. Es lohnt sich, versprochen. Und es ist auch völlig ok, auf sich selbst zu achten. Denn am Ende profitiert die komplette Familie davon.