Mit Wildkräutern zu kochen, liegt im Trend. Selbst Spitzenköche verwenden heutzutage gerne wild wachsende Kräuter aus der Natur für ihre Kreationen. Wildkräuter gelten als gesund und sie haben einen großen Vorteil: Sie wachsen einfach so in der Natur, ganz ohne Dünger und Pestizide. Nicht zuletzt sind sie auch kostenlos. Warum also nicht mal den Versuch wagen und mit Löwenzahn, Brennnesseln oder Gänseblümchen kochen?
Was sind Wildkräuter?
Als Wildkräuter werden Pflanzen bezeichnet, die in der Natur vorkommen und nicht vom Menschen angebaut werden. Sie sind noch in ihrer ursprünglichen Form vorhanden, ganz anders als die vielen gezüchteten Obst- und Gemüsesorten. Wildkräuter wachsen überall in der freien Natur, beispielsweise am Wegesrand, auf der Wiese oder im Wald.
Früher hat man Wildkräuter "Unkräuter" genannt, da sie als störend empfunden wurden. Doch mit dieser Verunglimpfung hat man ihnen unrecht getan, denn wilde Kräuter sind eine echte
Entdeckung in der Küche.
Zusätzlich wird unterschieden zwischen Wildkräutern und Heilpflanzen. Manche Pflanzen sind sowohl Heilpflanzen als auch Wildkräuter, doch in der Regel werden Heilpflanzen gezielt zur Behandlung von Wehwehchen oder Krankheiten verwendet, während Wildkräuter auch in größeren Mengen täglich gegessen werden können.
Welche Wildkräuter sind essbar?
Bevor ihr rausgeht, um in der Natur Kräuter zu sammeln, solltet ihr weiterlesen. Denn unter den wilden Pflanzen gibt es natürlich nicht nur essbare, sondern auch giftige Kräuter. Einige Giftpflanzen können zu lebensgefährlichen Vergiftungen führen. Wer unerfahren ist, sollte sich also zunächst von einem erfahrenen Kräutersammler die essbaren Pflanzen in der Natur zeigen lassen. Ein Bestimmungsbuch, ein Wildkräuter-Online-Ratgeber oder eine Wildkräuter App können außerdem helfen, die richtigen Pflanzen zu finden.
Für Anfänger ist es ratsam, sich zunächst auf Pflanzen zu beschränken, die eindeutig und einfach zu erkennen sind, beispielsweise die Brennnessel. Von Kräutern mit einer möglichen Verwechslungsgefahr solltet ihr die Finger lassen. Ein gutes Beispiel hierfür ist das Jakobskreuzkraut. Die jungen Blätter sehen aus wie Rucola, sind aber extrem giftig und wirklich gefährlich.
Diese Wildkräuter sind essbar und leicht zu erkennen
Gänseblümchen
Die Blüten und die Blätter können roh (zum Beispiel in Salaten) oder gekocht als Gemüse gegessen werden.
Löwenzahn
Die Blätter und die Blüten sind roh als Zutat in Salaten essbar. Der
Geschmack ist allerdings etwas bitter, die jungen Blätter im Frühling sind milder. Aus den Frühlings-Blüten lässt sich übrigens ein herrlicher Sirup kochen.
Brennnessel
Die Blätter der Brennnessel schmecken gekocht ähnlich wie Spinat, nur etwas
würziger. Werden sie vorher mit heißem Wasser überbrüht, verlieren sie ihre brennenden
Nesseln und können sogar roh gegessen werden.
Gundermann
Die Blätter und die Blüten des Gundermann können roh in Salaten gegessen
werden oder zu Suppen, Pesto oder Smoothies verarbeitet werden.
Schafgarbe
Die Blätter und die Blüten der Schafgarbe sind roh oder gekocht genießbar und sie sind sehr würzig.
Sauerampfer
Die Blätter haben einen überraschenden Geschmack, sie schmecken säuerlich und frisch. Dadurch kann man den Sauerampfer auch am besten von anderen wild wachsenden
Pflanzen unterscheiden.
Sind Wildkräuter gesund?
Wildkräuter gelten als sehr gesund, da sie im Vergleich zu den hochgezüchteten Gemüsesorten mehr Nährstoffe wie Vitamine und Mineralien enthalten. Sie stecken außerdem voller Antioxidantien und sekundärer Pflanzenstoffe, die möglicherweise vor Krankheiten schützen können.
Einige Wildkräuter haben auch spezifische gesundheitliche Vorteile. Gänseblümchen werden
beispielsweise als Heilmittel gegen Hautprobleme und Entzündungen empfohlen. Löwenzahn gilt als verdauungsfördernd und entgiftend für die Leber. Brennnessel ist ein Heilkraut bei Harnwegsinfektionen oder Arthritis, während die Schafsgabe gegen Menstruationsbeschwerden eingesetzt wird.
Wildkräuter in der Küche nutzen
Es gibt viele Möglichkeiten, Wildkräuter in der Küche zu verwenden. Inspiration bringen die Wildkräuter-Rezepte von Laetitia. Hier sind einige Ideen.
Roh essbare Wildkräuter und Blüten eignen sich als Zutat in Salaten. Am besten mischt man sie mit milden Blattsalaten, denn sie haben ein kräftiges Aroma. Die geschmackvollen Blätter und Blüten können auch einfach zum Würzen von Suppen, Saucen und anderen Gerichten verwendet werden. Wie wäre es mit einem Pesto aus Wildkräutern oder einem Dip mit Quark oder Joghurt? Auch ein Kräuteröl lässt sich aus Wildkräutern herstellen.
Eine Idee für ein leckeres und gesundes Frühstück: Einfach Wildkräuter zu einem Smoothie
hinzufügen, das verleiht dem Getränk eine besondere Note und reichert es mit Vitaminen und anderen Nährstoffen an.
Gute Rezepte mit Wildkräutern
Wildkräuter-Pesto
Etwa zwei große Tassen voll geschnittener Wildkräuter, wie Brennnessel, Gundermann oder
Löwenzahn, zusammen mit 1/2 Tasse Pinienkernen, 1/2 Tasse geriebenem Parmesan, 2
Knoblauchzehen und 1/2 Tasse Olivenöl in einen Mixer geben und zu einer Paste verarbeiten. Das Pesto passt als Topping zu Nudeln oder als Dip zum Beispiel zu Brot. Es lässt im Kühlschrank mindestens eine Woche lang aufheben.
Wildkräuter-Quiche
Mit Wildkräutern lässt sich jedes Quiche-Rezept verfeinern. Geeignet sind beispielsweise
Brennnessel oder Gundermann, aber auch Schafsgabe. Die Wildkräuter werden fein gehackt und mit den Eiern, der Sahne, dem Käse und den übrigen Zutaten für den Belag der Quiche vermischt und anschließend gebacken.
Wildkräuter-Salat
Für ein Wildkräuter-Salat kann man alle Kräuter verwenden, die sich roh genießen lassen. Auch die Blüten von Gänseblümchen schmecken übrigens richtig gut. Sie sind also nicht nur dekorativ, sondern auch lecker. Wichtig ist, den Wildkräuteranteil gering zu halten, damit der Salat nicht zu bitter schmeckt.
Wildkräuter-Suppe
Für eine Wildkräuter-Suppe sind unter anderem Brennnesseln geeignet. Einfach etwas klein hacken, Zwiebeln und Knoblauch in Butter oder Öl andünsten und die Brennnesseln kurz darin garen. Mit Gemüsebrühe oder Hühnerbrühe und Sahne aufgießen, pürieren, abschmecken -
fertig.
Wildkräuter-Smoothie
Der Hauptanteil sollte aus Obst und etwas Gemüse bestehen. Je nach Geschmack kann auch
etwas Milch oder Joghurt dazugegeben werden. Ein Anteil von maximal 20 Prozent Wildkräutern ist empfehlenswert, auch 10 Prozent sind ausreichend. In Smoothies kommen vor allem mild schmeckende Kräuter, wie Brennnesselblätter oder die Blätter der Gänseblümchen. Auch Sauerampfer ist ideal für Smoothies. Löwenzahn hingegen ist weniger empfehlenswert, da die Blätter zu bitter schmecken.
Fazit zur Wildkräuter-Küche
Wildkräuter sind eine echte Bereicherung für die Familien-Küche. Sie lassen sich wie
gewöhnliche, frische Kräuter verwenden und peppen diverse Rezepte auf. Bei einigen Rezepten spielen sie aber sogar die Hauptrolle. Wichtig ist nur, dass ihr bei der Pflanzenbestimmung sicher seid. Denn natürlich wachsen in der Natur nicht nur essbare, sondern teilweise auch sehr giftige Pflanzen.