Bewegung trotz Beschwerden: Wie Physiotherapie hilft

Mann bei der Physiotherapie
Mit gezielter Physiotherapie lässt sich die Leistungsfähigkeit wiederherstellen. Foto: Wildqworx/Adobe Stock

Menschen brauchen Bewegung - das ist Fakt. Regelmäßige und ausgewogene Workouts sind wichtig für einen gesunden Alltag, denn sie stärken das Herz-Kreislauf-System und erhalten die Funktionalität des Bewegungsapparates. Im Alltag kann ein knapper Zeitplan allerdings dafür sorgen, dass Sport als Ausgleich zu kurz kommt. Zeitmangel ist aber nicht der einzige Grund für Bewegungsmangel - Rückenschmerzen und andere körperliche Probleme verleiden vielen den Spaß am Sport. Was dann?

Klar, wenn es ziept und zwickt, liegt das Sofa näher als das Fitnessstudio. Das Problem: Je nach körperlicher Problematik kann der Verzicht auf Bewegung die Beschwerden noch verschlimmern. Es kann zu Schonhaltungen, Kraftverlust und Einbußen der Bewegungsfähigkeit kommen.

 

Führen körperliche Beschwerden zu Bewegungseinschränkungen im Alltag, sollten sie

medizinisch abgeklärt werden. Je nach Diagnose kann gezielte und medizinisch begleitete

Bewegung die Symptome lindern und den Weg zu beschwerdefreien Alltag verkürzen. Physiotherapie ist oft der richtige Ausgangspunkt dafür, denn die Expertinnen und Experten in Physiopraxen sind Profis für medizinisch sinnvolle Bewegungsformen. Sie können dabei helfen, trotz Beschwerden Bewegung in den Alltag einzubauen. Auf gesunde Weise.

Das Spektrum der Physiotherapie ist breit

Von Physiotherapie ist oft im Zusammenhang mit Rehasport die Rede, beispielsweise nach einer Verletzung oder einem operativen Eingriff. Auch der Begriff der "Krankengymnastik" ist geläufig, aber veraltet. Das Leistungsspektrum, das moderne Physiopraxen anbieten, geht weit darüber hinaus.

 

Einen Einblick in die Möglichkeiten physiotherapeutisch begleiteter Bewegung gibt die Praxis für Physiotherapie Friedrichshafen. Den Experten zufolge können Patientinnen und Patienten neben klassischer Physiotherapie auf Rezept auch Physiotraining in Anspruch nehmen. Betreute Bewegungseinheiten gibt es mit und ohne Rezept. Training an modernen Geräten zielt auf die Stärkung und Wiederherstellung der Muskulatur und natürlicher Bewegungsabläufe ab. Fitness und Functional Training gehören ebenfalls zum Leistungsspektrum der modernen Physiotherapie. Personal Trainer und medizinisch fundierte Trainingspläne mit Fitnesskursen oder Gruppentrainings helfen auf dem Weg in einen gesunden und bewegungsreichen Alltag.

 

Ausgangspunkt für das therapeutisch begleitete Sportprogramm ist immer der aktuelle

Gesundheits- und Fitnessstand von Patientinnen und Patienten. Das Ziel ist eine Verbesserung vorhandener gesundheitlicher Problematiken im Bereich der Muskeln und Gelenke, des Herz-Kreislauf-Systems und des gesamten Bewegungs- und Stützapparates. Mit einem physiotherapeutischen Sportangebot als Reha- oder Präventionsmaßnahme und als sportlich gestützte Gesundheitsförderung kann gleichzeitig die allgemeine körperliche Leistungsfähigkeit verbessert werden.

Moderne Trainingsgeräte: Gesunde Workouts für unterschiedliche Ansprüche

Das Fitnessstudio ist nicht die einzige Möglichkeit, um Kraft, Ausdauer und Beweglichkeit

gezielt zu trainieren. Viele moderne Physiotherapiepraxen verfügen über eine eigene

Trainingsfläche mit Geräten, die medizinische Aspekte mit einem ganzheitlichen Training

kombinieren. Klassisches Zirkeltraining zum allgemeinen Aufbau von Kraft und Ausdauer

kann dort ebenso absolviert werden wie medizinisch indizierte Trainingseinheiten, die

sich auf eine spezielle Symptomatik in Anknüpfung an die Krankengeschichte konzentrieren. Je nach ärztlicher Empfehlung kann das Training selbstständig oder unter der Leitung eines behandelnden Physiotherapeuten stattfinden.

 

Die Trainingsgeräte in Physiotherapiepraxen arbeiten häufig mit computergesteuerten

und hydraulischen Widerständen an Stelle von klassischen Gewichten. Solche Geräte ermitteln die aufgewendete Körperkraft und die daraus resultierende Bewegungsgeschwindigkeit und passen den Widerstand entsprechend an. Je schneller die Bewegung ausgeführt wird, desto größer wird der Widerstand und desto mehr Kraftaufwand ist erforderlich. Das Training an Geräten mit hydraulischem Widerstand ist doppelt effektiv, denn durch die Widerstandsbewegung in beide Richtungen werden auf muskulärer Ebene Agonist und Antagonist gleichermaßen trainiert.

 

Der Vorteil hydraulischer Trainingsgeräte für ein medizinisch indiziertes Training besteht

darin, dass der Widerstand und die Belastung für Muskulatur und Gelenke niemals größer

ausfällt als die vorhandene Kraft. Damit entfällt das Risiko einer Überlastung, muskulärer

Verletzungen oder Beschwerden nach dem Training. Bewegung an hydraulischen Trainingsgeräten ist eine sinnvolle Alternative oder Ergänzung zu gelenkschonenden

Sportarten wie Schwimmen, Radfahren oder Nordic Walking.

 

Mit hydraulisch gesteuerten Trainingsgeräten unter physiotherapeutischer Betreuung

kann ein ganzheitliches und gezieltes Training unter Berücksichtigung vorhandener medizinischer Probleme und Einschränkungen durchgeführt werden. Durch die angepasste Belastung ist es möglich, bestehenden Symptomatiken sanft entgegenzuwirken und unterstützend in den Regenerationsprozess einfließen zu lassen. Das Training lässt sich jederzeit in Anpassung an die Leistungsfähigkeit steigern, um den gewünschten Trainingseffekt zu erzielen, ohne Muskulatur und Gelenke zu überlasten.

Prävention und Rehabilitation: Leistungssteigerung durch Physiotherapie

Physiotherapie und Sport sind ein eingespieltes Team. Der Fachbereich der Sportphysiotherapie ist gezielt auf die Bedürfnisse von Sportlerinnen und Sportlern ausgerichtet. Er umfasst therapeutische Maßnahmen zur Regeneration und Rehabilitation nach Sportverletzungen, aber auch präventive Therapieansätze zur Vermeidung sportbedingter Verletzungen und leistungssteigernde Trainingsvarianten.

 

Das Risiko einer Verletzung variiert je nach Sportart. Zu den häufigsten sportbedingten

Verletzungen zählen nach Angaben der Techniker Krankenkasse Schäden am Meniskus,

ein Archillessehnenriss, Außenbandrisse am Fußgelenk, Knochen- und Knöchelbrüche,

Fersensporn und Schleimbeutelentzündungen. Nach einer medizinischen Versorgung

der Verletzung kann Sportphysiotherapie den Heilungsprozess unterstützen und durch

gezielte Rehamaßnahmen eine Wiedereingliederung in den Trainingsalltag beschleunigen.

 

Um das Risko einer sportbedingten Verletzung insbesondere bei stark beanspruchenden

Sportarten zu minimieren, kann Physiotherapie präventiv zum Einsatz kommen. In

Anpassung an die besonderen Belastungen einzelner Sportarten können Muskeln, Sehnen

und Gelenke gezielt gestärkt und aufgebaut werden, um außergewöhnlichen Belastungen durch bestimmte Bewegungen besser standhalten zu können. Insbesondere Leistungssportler profitieren von einem speziellen Aufbautraining mit medizinisch-präventiver Ausrichtung. Ein ganzheitliches Training zum Aufbau von Kraft, Ausdauer und Beweglichkeit wird in Physiotherapiepraxen meist durch ein "propriozeptives Training" ergänzt, das die Konzentrationsfähigkeit und die Körperbalance verbessert. So können Sportler intuitiv schneller auf Gefahren reagieren und das Risiko einer Verletzung beim Sport zusätzlich minimieren.

 

Zum Leistungsspektrum der Sportphysiotherapie gehört eine Einschätzung des

individuellen Verletzungsrisikos eines Sportlers oder einer Sportlerin. Dabei fließt der

allgemeinen Gesundheits- und Leistungszustand ebenso in die Beurteilung mit ein wie die

ausgeübte Sportart, die praktizierte Technik oder die ausgeübte Position im Falle einer

Mannschaftssportart sowie die Regelmäßigkeit und der Umfang der Trainingseinheiten

und das Niveau, auf dem die Sportart betrieben wird. Zur Einschätzung des individuellen

Verletzungsrisikos wird außerdem die persönliche Krankengeschichte herangezogen.

Verletzungen, die der Sportler oder die Sportlerin bereits erlitten hat, können Aufschluss

über potenzielle körperliche Schwachstellen geben und ein wertvoller Trainingsindikator

sein. Ein Ziel eines medizinisch indizierten Trainingsplans aus der Feder eines

Physiotherapeuten ist die allgemeine Prävention sportbedingter Verletzungen, Profis arbeiten aber auch darauf hin, dass bereits erlittene Verletzungen nicht erneut auftreten.

 

Das Leistungsspektrum der Physiotherapie von der Rehabilitation nach Verletzungen über ein gezieltes Training bei akuten oder chronischen Beschwerden bis hin zur Prävention von Verletzungen und Verschleißerscheinungen kann eine sinnvolle Ergänzung für einen sportlichen Alltag sein. Ein therapeutisch unterstütztes Training macht es möglich, trotz Schmerzen und Beschwerden moderate Bewegung in den Alltag zu integrieren, damit degenerativen Prozessen entgegenzuwirken und langfristig sogar eine Verbesserung der Symptomatik und der allgemeinen körperlichen Leistungsfähigkeit zu erreichen.

 

Alle, die nicht nur durch ihren straffen Zeitplan im Alltag von gesunder Bewegung abgehalten werden, sondern auch durch Schmerzen oder körperliche Einschränkungen, sollten mit ihrem Arzt über die Möglichkeiten einer Physiotherapie sprechen. Vielleicht ist ein therapeutisch begleiteter Sportansatz genau das Richtige, um wieder mehr Spaß an Bewegung zu haben und Beschwerden effektiv entgegenzuwirken.