Auf Leben und Tod: Wie ich meine Familie absichere

Sebastian Priggemeier mit Tochter
Wer Verantwortung für einen kleinen Menschen hat, sollte über eine Risikolebensversicherung nachdenken. Foto: Priggemeier

Wahnsinn, wie schnell die Zeit vergeht. Und Wahnsinn, was die Zeit - oder auch das Leben - manchmal mit uns anstellt. Teilweise von jetzt auf gleich. Wie vor fünf Jahren, als ich erst innerhalb von drei Wochen meine Eltern verlor und ein halbes Jahr später selbst Vater wurde. Das Jahr 2014 werde ich nie vergessen, denn es hat mir gezeigt, wie zerbrechlich unsere Vorstellung von Familie, Glück und Geborgenheit ist. Wenn das Leben plötzlich in den Schleudergang schaltet, kann innerhalb eines Augenblicks alles vorbei sein. Vergangenheit. Deshalb ist es wichtig, die persönlichen Lieblingsmenschen so weit wie möglich abzusichern - zumindest finanziell, denn hundertprozentige Sicherheit gibt es nicht. Für mich und meine kleine Familie habe ich eine gute Lösung gefunden.

Autor: Sebastian Priggemeier

Wenn ich sterbe, soll meine Frau wenigstens keine Geldsorgen haben

Wie alt ich werde? Das weiß ich nicht. Natürlich nicht. Ich weiß aber, dass meine Frau 150.000 Euro bekommt, wenn ich sterbe. Klingt irgendwie makaber, oder? Nach Jackpot und Freude statt nach Trauerfeier und herzlichem Beileid. Mir gefällt dieser Gedanke aber ganz gut: Ein Fallschirm aus Moneten, der aufgeht, wenn meiner Frau der Boden unter den Füßen wegbricht und der Absturz droht. Eine Notfall-Absicherung mit Geld, das aus meiner Risikolebensversicherung stammt. Die habe ich kurz nach dem Tod meiner Eltern abgeschlossen. In einer Phase, die für mich absolut erschreckend war. Aber auch lehrreich...

 

Im Frühjahr 2014 habe ich erlebt, wie schnell sich der angesprochene Abgrund auftun kann und wie sich der freie Fall anfühlt. Meine Eltern waren innerhalb von drei Wochen gestorben - zuerst mein Vater, dann meine Mutter. Aus dem Leben gerissen durch schwere Krankheiten, die sich rasend schnell entwickelt hatten. Ein Schock. Mein Bruder und ich mussten im Chaos aus Tränen, Trauer- und Beileidsbekundungen klaren Kopf bewahren, zwei Beerdigungen organisieren. Überall weinende Menschen, der Briefkasten voller Kondolenzschreiben mit schwarzen Kreuzen, Vögeln, die ins Nirgendwo flattern und Trauerweiden. Gleichzeitig war meine Frau schwanger. Eine enorme Belastung, nicht nur emotional, sondern leider auch finanziell. Denn meine Eltern hatten weder eine klassische Lebensversicherung noch eine Risikolebensversicherung.

 

Mein Bruder und ich, beide Anfang 30 und gerade mit dem Studium fertig, kratzten also alles an Geld zusammen. Wir verkauften Inventar aus unserem Elternhaus und hofften, dass es reicht. Ein extrem unangenehmes Gefühl, schließlich sollten die Gedanken in solch einer Phase eher bei den Menschen sein, die man verloren hat und nicht beim Kontostand. Aber es ging einfach nicht anders, denn ein finanzielles Polster hatten wir als Berufseinsteiger noch nicht aufgebaut. Plötzlich waren wir mit Kosten konfrontiert, die uns Angst machten. Mal ganz abgesehen von der Perspektive, ohne Eltern weiterleben zu müssen und bald selbst ein Kind in diese Welt zu setzen. Unsicherheit auf allen Ebenen.

Ich persönlich möchte so etwas nie mehr erleben. Und meiner Familie möchte ich eine Situation wie diese auch nicht zumuten. Deshalb suchte ich nach einer Möglichkeit, uns abzusichern. Ich recherchierte, las mich wochenlang in Finanzthemen ein und stieß immer wieder auf einen Begriff: Risikolebensversicherung. Laut Stiftung Warentest und anderen Ratgebern ein sinnvoller Schutz für Familien. Von der klassischen Lebensversicherung wird dagegen abgeraten - zu hohe Beiträge, zu niedrige Zinsen (für den Fall, dass sie als Altersvorsorge-Baustein eingeplant wird).

 

Eine Risikolebensversicherung hat für mich den Vorteil, dass die monatlichen Beiträge relativ niedrig sind, aber die sogenannte "Todesfallsumme" relativ hoch. Ich zahle bei der CosmosDirekt-Versicherung genau 9,83 Euro im Monat für eine vereinbarte Absicherung von 150.000 Euro im Todesfall. Zehn Euro pro Monat - reicht das echt? Und ist das wirklich seriös? Diese Fragen habe ich mir auch gestellt und Testberichte gewälzt. Fazit: "Teure Verträge kosten mehr als dreimal so viel wie günstige, ohne entscheidende Vorteile zu bieten", schreibt die Stiftung Warentest.

Vorteile einer Risikolebensversicherung

Mir ist bei einer Versicherung wichtig, dass die monatlichen Beiträge gering sind und dass sich die Beiträge (und auch die Leistungen) flexibel an mein Leben anpassen lassen. Kriterien, die eine Risikolebensversicherung erfüllt. Paare können sich gegenseitig damit absichern (mit zwei einzelnen Verträgen, durch eine verbundene Versicherung oder eine Über-Kreuz-Versicherung). Sinnvoll ist das zum Beispiel, wenn ein Haus oder eine Wohnung auf Kredit gekauft wurde. Laut Finanztip ist eine Risikolebensversicherung dafür sogar besser geeignet als eine Restschuldversicherung. Stirbt einer der Partner, ist wenigstens das gerade gekaufte Zuhause safe, weil sich mit dem Geld aus der Risikolebensversicherung der Immobilienkredit bedienen oder abbezahlen lässt (je nach Versicherungssumme).

 

Was ich sonst noch mache, um meine Familie abzusichern?

Im Prinzip setze ich auf drei Standbeine:

  1. Ich spare fleißig mindestens zehn Prozent meines monatlichen Netto-Einkommens, um auf einem Tagesgeldkonto ein Notfall-Finanzpolster in Höhe von drei Brutto-Gehältern aufzubauen.
  2. Ich investiere außerdem per Sparplan in zwei ETFs (je 25 Euro pro Monat).
  3. Die Risikolebensversicherung.

Mit dieser Strategie aus Sparen und Todesfall-Versicherung fühle ich mich als Familienvater ganz gut aufgestellt. Ich kann wieder ruhig schlafen und bin echt gespannt, was die Zukunft uns so bringt. Mittlerweile ist meine Tochter fünf. Jahrgang 2014. Sie kam ziemlich genau sechs Monate nach dem Tod meiner Eltern zur Welt und entschädigt uns für alles - jeden Tag. Wirklich heftig, wie schnell die Zeit vergeht. Ein wilder Ritt. Oder ein Flug (hoffentlich Langstrecke). Und wenn es mal wieder Turbulenzen gibt, haben wir wenigstens einen Fallschirm.