Überschüssiges Fett nach dem Abnehmen? Mit Kälte gegen Bauchfett

Frau bei der Kryolipolyse
Häufig wird die Kryolipolyse-Methode gegen hartnäckige Fettdepots am Bauch eingesetzt. Foto: Canva

Nach einer erfolgreichen Gewichtsabnahme bleibt bei vielen Menschen ein Problem bestehen: lokale Fettdepots, die sich weder durch Sport noch durch eine gesunde Ernährung vollständig beseitigen lassen. Besonders im Bauchbereich zeigt sich dieses Phänomen häufig. Das ist für die Betroffenen äußerst frustrierend, es gibt aber Verfahren, die genau bei diesem Problem ansetzen und gezielt wirken sollen. Zu diesen gehört auch die Kryolipolyse – ein nicht-invasiver Ansatz zur lokalen Fettreduktion durch Kälte.

Kryolipolyse: Kältebehandlung gegen hartnäckige Fettpolster

Bei der Kryolipolyse wird das Fettgewebe mit speziellen Applikatoren auf etwa -8 bis -10 Grad Celsius heruntergekühlt. Die Kälteeinwirkung führt dazu, dass die Fettzellen kontrolliert absterben – ein Prozess, der als Apoptose bezeichnet wird. In den Wochen nach der Behandlung werden diese Zellen vom Lymphsystem des Körpers abgebaut. Besonders häufig kommt die Kryolipolyse am Bauch zum Einsatz, da sich viele Patientinnen und Patienten gezielt dort Veränderungen wünschen, ohne sich einem operativen Eingriff unterziehen zu müssen.

Was sagen Studien zur Wirksamkeit der Kryolipolyse?

Zahlreiche Studien der letzten Jahre haben die Effektivität der Methode untersucht. Eine Übersichtsarbeit von Ingargiola et al. aus dem Jahr 2015, veröffentlicht im Aesthetic Surgery Journal, wertete 19 Einzelstudien aus. Die Analyse zeigte eine durchschnittliche Fettreduktion von rund zehn bis 25 Prozent in der behandelten Region. Auch die Patientenzufriedenheit fiel hoch aus. In bildgebenden Vergleichen konnten 89 Prozent der Vorher-Nachher-Aufnahmen korrekt beurteilt werden.

 

Wichtig zu wissen: Die Kryolipolyse ersetzt keine Gewichtsabnahme und ist nicht für adipöse Personen gedacht. Sie eignet sich für Menschen mit einem stabilen Gewicht, die gezielt kleine bis moderate Fettdepots reduzieren möchten. Im Vergleich zu einer operativen Fettabsaugung fallen die Ergebnisse weniger drastisch aus, dafür ist die Anwendung schonender.

Nebenwirkungen und Risiken der Kryolipolyse im Überblick

Als risikoarmes Verfahren hat sich die Kryolipolyse in der Praxis etabliert. Dennoch kann es nach der Behandlung zu Nebenwirkungen kommen. Dazu zählen vorübergehende Hautrötungen, Druckempfindlichkeit, Schwellungen oder ein Taubheitsgefühl im behandelten Bereich. Diese Reaktionen verschwinden in der Regel nach wenigen Tagen bis Wochen. In sehr seltenen Fällen tritt eine sogenannte "paradoxe Fettvermehrung" – die paradoxe adipöse Hyperplasie – auf. Dabei kommt es entgegen der Erwartungen zu einer Zunahme des Fettgewebes in der behandelten Zone. Diese Komplikation kann eine operative Korrektur erforderlich machen. Menschen mit bestimmten Autoimmunerkrankungen oder Fettstoffwechselstörungen sollten vorab ärztlichen Rat einholen.

Für wen ist die Kryolipolyse geeignet?

Die Methode richtet sich an Erwachsene mit stabilem Körpergewicht, die kleine bis mittlere Fettpolster reduzieren möchten. Sie eignet sich nicht zur Behandlung von Übergewicht oder Adipositas. Bauch, Flanken ("Love Handles"), Oberschenkelinnenseiten und Oberarme gehören zu den häufigsten Behandlungsarealen. Entscheidend ist eine realistische Erwartungshaltung: Die Veränderung erfolgt schrittweise und dezent – aber messbar.

 

Meist werden mehrere Sitzungen im Abstand von einigen Wochen empfohlen, um das gewünschte Ergebnis zu erreichen. Die Entscheidung für eine Behandlung sollte auf individueller ärztlicher Beratung basieren.

Kältebehandlung: Präzise Formung ohne Operation

Die Kryolipolyse ist kein Ersatz für einen gesunden Lebensstil, lässt sich aber als gezielte Ergänzung nutzen, wenn hartnäckige Fettpolster trotz Ernährung und Bewegung bestehen bleiben. Gerade nach einer Gewichtsabnahme kann das Verfahren eine nicht-operative Option zur Körperformung darstellen.