Vor lauter Freizeitstress und Familien-Chaos fehlt im Urlaub die Zeit für Sport? Das kann den persönlichen Fitnesszielen einen dicken Strich durch die Rechnung machen. Dabei gibt es ein paar Tricks und Tipps, um auch im Familienurlaub sportlich unterwegs zu sein.
Sport im Familienurlaub: Spaß oder Stress?
Im Urlaub mit der Familie kommt man schnell ins Schwitzen: Koffer ein- und wieder
auspacken, Kinder auf der Hin- und Rückreise bespaßen und zwischendurch so viele
Sehenswürdigkeiten wie möglich abklappern. Zwar werden dabei ein paar Kalorien
verbrannt, allerdings zerrt die Hektik stark an den Nerven und macht die
Urlaubsfreude zunichte.
Der Gedanke, zwischen der Familien-Planschparty am Pool, der Stadtbesichtigung
und dem abendlichen Sturm aufs Buffet auch noch eine Sportstunde einzulegen,
kann dann durchaus abschreckend wirken.
Mit ein wenig Planungsgeschick ist es jedoch möglich, Familienspaß und Fitnesslust entspannt unter einen Hut zu bekommen. Um dieses Ziel zu erreichen, kommen die folgenden drei Tipps infrage.
Tipp 1: Selbstversorger-Urlaub mit persönlichem Sportprogramm
Familienurlaub – das bedeutet nicht zwingend All-inclusive-Hotel und straffe
Ausflugsplanung. Die naturnähere Alternative besteht in einer individuell
geplanten Reise in die Natur. Statt im Hotel werden die Nächte im Zelt, im
Camper oder einer Ferienwohnung verbracht. Zimmerservice und professionelle
Kinderanimation entfallen zwar bei dieser Urlaubsart, dafür genießen Familien viel
Freiraum – räumlich und hinsichtlich ihrer Urlaubsgestaltung.
Wer sich für eine Selbstversorger-Ferienunterkunft entscheidet, muss sich weder
an Frühstückszeiten halten, noch auf andere Hotelgäste Rücksicht nehmen.
Diese Flexibilität kommt auch dem individuellen Sportprogramm zugute. Als Pendant
zum Hotelfitnessraum kommt bei einem Urlaub im Grünen die Natur vor dem
Zelteingang oder vor der Tür infrage. Ein Stückchen Wiese reicht locker aus, um:
● die Sportmatte auszubreiten und mit Pilates-Übungen den Körper zu dehnen
● mit ein paar Eigengewichtsübungen die Muskeln zu trainieren
● beim Yoga den Geist zu entspannen und neue Energie zu tanken.
Für das tägliche Fitnessprogramm eignet sich am besten die Zeit, in der der Rest
eurer Familie anderweitig beschäftigt ist. Frühaufsteher nutzen die Stunden,
bevor die Kinder wach werden, um sportlich in den Tag zu starten. Auch abends,
wenn der Nachwuchs schon wieder im Bett liegt, könnt ihr noch eine Joggingrunde
oder einen ausgedehnten Spaziergang einlegen.
Lifehack: Wer Sport in den Familienurlaub integrieren möchte, kann neben dem
Reisekoffer eine kleine Sporttasche packen. Darin sollten zumindest eine Matte,
Turnschuhe und ein bis zwei Sets Sportkleidung stecken.
Tipp 2: Hotel mit Sportangeboten auswählen
Bei einem Urlaub ohne Hotel kommt keine echte Urlaubsstimmung auf? Im
Gegensatz zu Zelt oder Ferienwohnung bedeutet der Hotelaufenthalt für viele
Familien Luxus. Neben einem üppigen Frühstücksbuffet nehmen auch der
Zimmerservice und die Kinderanimation ein wenig Stress aus dem Alltag. Auch cool: Viele Hotels bieten sogar eigene Sportangebote.
Das hoteleigene Fitnesscenter ist inzwischen eher die Regel als die Ausnahme. Speziell für
Familien kann es jedoch schöner sein, zusammen neue Sportarten auszuprobieren.
Dafür eignen sich Hotels mit:
● einer eigenen Bowlingbahn
● einem Bolzplatz auf dem Gelände
● oder einem Tennisplatz.
Für den Badeurlaub kommt ein Strandhotel mit hauseigenem Strandabschnitt
infrage, auf dem ihr Beachvolleyball spielen könnt. Alternativ sucht ihr am besten nach einer
Unterkunft, in der ihr als Familie Schnorchel- oder Tauchkurse buchen könnt. Zieht es
euch eher in die Berge, kommt ein Golfhotel für euren Südtirolurlaub
infrage. Dieses bietet neben Golfplätzen weitere Freizeittipps für Kinder und
Erwachsene, darunter Wandern, Biken und Reiten.
Tipp 3: Hiking- oder Bike-Urlaub mit der Familie planen
Fällt es euch auch im Familienurlaub schwer, sprichwörtlich alle Fünfe gerade sein zu
lassen? Dann bieten sich für euch Wander- und Fahrradurlaube an. Im Gegensatz
zum klassischen Erholungsurlaub erfordern diese nicht zwingend eine Ferienhaus-
oder Hotelbuchung. Stattdessen radelt oder wandert die ganze Familie einfach täglich von einem Ort zum nächsten gewandert oder geradelt werden. Allerdings kommt ein solcher Aktivurlaub eher für Familien mit älteren Kindern infrage.
Seid ihr mit Kleinkindern oder Grundschulkindern unterwegs, kann es sinnvoller sein,
ein Hotelzimmer oder ein Ferienhaus als "Ausflugsbasis" zu nutzen. Das heißt, hier
beginnen morgens die Touren zu Fuß oder auf den Fahrrädern und dort enden sie auch spätestens am Nachmittag wieder. Abhängig vom Alter des Nachwuchses sollten Wanderungen und Fahrradausflüge nur wenige Stunden dauern. Denn selbst Kinder, die bequem in einer Trage oder auf Papas Schultern sitzen, fühlen sich nach ein paar Stunden an der frischen Luft erschöpft.
Ein Hiking- oder Bike-Urlaub mit täglichen Etappenzielen kann frühestens mit
Kindern ab zehn Jahren in Erwägung gezogen werden. In diesem Alter reicht die
kindliche Ausdauer und Bewegungslust auch mal für längere Touren. Eine Lauf- oder Fahrzeit von sechs bis sieben Stunden sollte trotzdem nicht überschritten werden.
Wichtig: Sowohl beim Wandern als auch beim Fahrradfahren mit der ganzen Familie
sollten Erwachsene ihr Tempo an die Geschwindigkeit des Nachwuchses
anpassen. Ein gemächliches Vorankommen nimmt zwar mehr Zeit in Anspruch,
dafür ist es auf Dauer besonders für Kinder entspannender.