Foot-Commuting: Warum ich immer zur Arbeit laufe

Sebastian Priggemeier läuft in Köln zu Fuß zur Arbeit
Zu Fuß zur Arbeit laufen macht Spaß - und ich entgehe dem Trubel im Kölner Berufsverkehr. Foto: Priggemeier

Turnschuhpendeln rockt!

Die meisten Leute sind erstmal echt überrascht, wenn ich ihnen von meinem kleinen Spleen erzähle. Im Prinzip reagieren auch alle gleich - und zwar mit folgenden Fragen: "Was?! Du läufst jeden Tag zu Fuß zur Arbeit? Den ganzen Weg?" Ok, zugegeben, meine Antwort ist auch immer ähnlich. "Ja, so oft es geht." Ich versuche, den Hinweg zum Büro - knapp 5 Kilometer - möglichst an jedem Arbeitstag zu laufen. Oder besser: zu gehen. Es ist nämlich eher ein flotter Spaziergang, ich jogge nicht. Wenn andere in Bus und Bahn stehen oder mit dem Auto im Stau, mache ich Meter. Was (mir) das bringt? Das erkläre ich euch hier. 

Autor: Sebastian Priggemeier

Klar, es spart Geld und die Lauferei hält schlank - aber es gibt noch einige andere gute Gründe, zu Fuß zur Arbeit zu gehen. Turnschuhpendeln (oder Foot-Commuting) nennen die Medien diese Art der Fortbewegung. Sie gilt sogar als internationaler Trend, weil  immer mehr Menschen auf der ganzen Welt Staus, stockenden Verkehr oder Bahnverspätungen einfach umgehen. Im wahrsten Sinne des Wortes. In New York, Tokyo, Toronto - und auch hier in Köln klappt das ganz wunderbar. Ja, trotz Frau und Kind.

Rheinufer von Köln
Feines Panorama, oder? Mein Fußweg zur Arbeit - das Kölner Rheinufer im Morgengrauen.

Joggen oder Spazierengehen - was bietet sich eher an?

Grundsätzlich muss morgens ja immer alles etwas schneller gehen als sonst. Hektik! Nur halb ausgeschlafen. Hunger - aber nicht einmal Zeit für Frühstück. Kenne ich, geht mir auch so. Wäre es dann nicht cleverer, mit der Bahn oder mit dem Auto zum Büro zu fahren?

 

In meinem Fall sieht die Modellrechnung so aus:

  • Mit der Bahn brauche ich 40 Minuten von der Haustür bis zum Arbeitsplatz.
  • Zu Fuß 45 bis 50 Minuten.
  • Motorisiert bin ich in 20 Minuten da.
  • Mit dem Fahrrad brauche ich unschlagbare 15 Minuten.

Aber nach dem Radfahren bin ich nass geschwitzt. Und nach der Autofahrt mit den Nerven am Ende, weil ich mich durch den Kölner Berufsverkehr quälen musste. Also gönne ich mir jeden Morgen den Luxus, 5 bis 10 Minuten länger zu brauchen. Dafür bin ich dann aber schon 5 Kilometer gelaufen - habe mich bewegt, etwas für mich und meine Gesundheit getan. Und meiner Familie habe ich in dieser Zeit nicht gefehlt, denn zur Arbeit gehen/fahren muss ich ohnehin. Klassische Win-win-Situation.

 

Warum dann nicht gleich joggen, wenn es um den Gesundheitseffekt geht? 

Weil ich auch nach der frühmorgendlichen Joggingrunde ziemlich verschwitzt wäre. An meinem Arbeitsplatz gibt es zwar Duschen, aber mir ist es zu umständlich (und nicht schick genug), mit zusammengequetschten Klamotten aus dem Laufrucksack in den Arbeitstag zu starten. 

Ein toller Kompromiss: Zur Arbeit laufen, abends nach Hause joggen. Die Wechselklamotten lassen sich meistens gut am Arbeitsplatz verstauen und geduscht wird Zuhause. 

Ausrüstung für Turnschuhpendler

>> Auch sehr cool: Der neue Rucksack "IamRunbox"*, den ich gerade teste. Das Teil wurde für die speziellen Bedürfnisse von Turnschuhpendlern wie mir entwickelt. In der Box lassen sich sowohl Wechselklamotten verstauen als auch das Laptop für die Arbeit und viele andere Dinge (Unterlagen, Smartphone, Snacks). Bei meinen bisherigen Touren war ich überrascht, wie stabil, geräumig und leicht die wasserdichte Runbox ist (Gewicht es Backpacks Pro laut Hersteller ca. 945 Gramm; Preis knapp 117 Euro - beispielsweise bei Amazon*).

 

Mitgeliefert wurde sogar eine Falt-Anleitung für Hemden und Hosen, die dabei hilft, die Arbeitsklamotten möglichst knitterfrei wegzupacken. Rechts und links unten sind stabilisierende Riemen mit Taschen angebracht, die zusätzlichen Stauraum bieten. Praktischerweise sind die Taschen so groß, dass mein Geldbeutel darin locker Platz findet, aber auch meine Zugangskarte fürs Büro. Lästiges Kramen tief im Rucksack ist also nicht mehr nötig. Mit der Runbox bin ich gelaufen und gejoggt - beides hat problemlos funktioniert. Daumen hoch für das Teil!  

 

>> Im Amazon-Shop von IamRunbox stehen diverse Rucksack-Varianten zur Auswahl*

Turnschuhpendler in Köln
Zur Arbeit gehen, wo andere Urlaub machen.

Die Jogging-Foot-Commuting-Variante werde ich demnächst testen. So lässt sich eine Marathonvorbereitung extrem familienfreundlich durchziehen. Auch ohne Marathontraining kommen Turnschuhpendler aber auf ein ganz gutes Laufpensum: die von der Weltgesundheitsorganisation WHO empfohlenen 10.000 Schritte pro Tag sind so jedenfalls locker gemacht. 

 

Viel wichtiger ist mir persönlich aber der Entspannungseffekt, der durch meinen Morgenspaziergang entsteht: Ich starte mit einer Extraportion Frischluft und Sonnenlicht in den Tag und spare mir sogar noch das Ticket für den öffentlichen Nahverkehr. Meistens jedenfalls. Denn wenn es morgens mal richtig knapp wird, fahre ich ein Teilstück mit der fixen Bahn - 20 Minuten Spaziergang sind aber immer drin. Und danach natürlich ein lockerer Small-Talk mit den staunenden Kollegen.  

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