Yoga Nidra: Das perfekte Eltern-Yoga

Frau bei der Yoga-Nidra-Meditation
Augen zu und einfach relaxen. Yoga Nidra führt in mehreren Stufen zur Entspannung. Foto: Pexels.com

Yoga Nidra gilt als wahres Entspannungswunder. Diese besondere Art der Yoga-Praktik kann helfen, Stress abzubauen und psychische Belastungen zu reduzieren. Es ist ein Zustand zwischen Wachsein und Schlaf, der eine Form der Tiefenentspannung ermöglicht. In mehreren Relax-Stufen werden alle körpereigenen Akkus geladen. Auch schön: Bei diesem Yoga-Stil ruht zwar der Körper - der Geist bleibt jedoch aktiv.

Was ist Yoga Nidra?

"Nidra" bedeutet so viel wie "Schlaf", denn bei dieser Yoga-Lehre gelangt man in einen Zustand zwischen dem Wachsein und Schlaf. Der Körper ruht hier in der Entspannungslage auf dem Rücken, im sogenannten "Savasane", aber der Geist ist wach und aktiv. Als Urvater dieser Yoga-Praktik gilt Swami Satyananda Saraswati. Die Methode basiert hierbei auf den tantrischen Schriften, die zwischen den 1940er- und 1950er-Jahren verfasst wurden.

 

Es ist mehr als nur eine einfache Meditation im Liegen. Wer Nidra-Einheiten ausübt, spürt schon nach wenigen Minuten eine Mischung aus Muskelentspannung und mentalem Wohlbefinden. Diese Art des Yogas schafft eine ganz neue Bewusstseinsebene. Zudem hat sie zahlreiche positive Auswirkungen auf das emotionale, seelische und körperliche Wohlergehen.

Für wen ist Yoga Nidra geeignet?

Diese Yoga-Technik kann von jedem praktiziert werden: Ob jung, alt, Beginner oder Fortgeschrittener - das Erfahrungslevel spielt keine Rolle. Jeder kann Nidra-Übungen ausführen, Vorkenntnisse in Yoga oder in der Meditation sind nicht zwingend nötig. Yoga Nidra hilft dabei, sich selbst zu finden und zu entspannen.

Effekte der Yoga-Nidra-Meditation

Es handelt sich um einen ganz bewusst herbeigeführten psychischen Schlaf, der Körper und Geist in einen Zustand der absoluten Ruhe versetzt. Regelmäßige Yoga-Nidra-Einheiten haben diverse positive Auswirkungen auf die körperliche und seelische Verfassung. Experten zufolge kann diese Yogatechnik auch einen positiven Einfluss auf Menschen mit chronischen Schmerzen oder Suchtproblemen haben. Außerdem hilft Yoga Nidra Schwangeren, entspannter durch die Trimester zu kommen. Es gibt noch zahlreiche weitere positive Aspekte:

  • Steigerung der Konzentrationsfähigkeit
  • Unabhängigkeit von äußeren Einflüssen
  • weniger Müdigkeit und mehr Kraft
  • Lösen von physischen Verspannungen
  • mehr Gelassenheit und weniger Stimmungsschwankungen
  • bewussterer Umgang mit sich selbst und belastenden Gefühlen

Auch der Schlaf verbessert sich

Für Eltern ist ein Aspekt sicher auch spannend: Yoga Nidra hat positiven Auswirkungen auf den Schlaf. Durch die tiefe Entspannung, die sich während des Yogas einstellt, werden negative Gedankenflüsse mit positiven ersetzt. Laut Experten ist eine Yoga-Nidra-Session von 30 Minuten so erholsam wie bis zu 4 Stunden Schlaf! Ein echter Gamechanger im Eltern-Spiel. 

Yoga-Nidra-Anleitung: Die Stufen zur Entspannung

Man unterteilt den Yoga-Nidra-Ablauf in 7 Stufen. Eine Nidra-Einheit läuft immer ähnlich ab, wobei sich die Stufen auch variieren lassen.

1. Stufe: Vorbereitung und Entspannung
Es sollte auf eine gesunde Körperhaltung geachtet werden. Der Fokus gilt hier dem Atmen und den Gedanken. Man kommt langsam zur Ruhe und achtet besonders auf die eben genannten Faktoren.

2. Stufe: Der "Sankalpa"
Ein Sankalpa ist ein gedachter Leitspruch oder eine Vorstellung für die Yoga-Meditation.

>> Der Sankalpa sollte knapp und positiv formuliert werden. Er soll von Herzen kommen und kann auch eine tiefere Bedeutung haben. Was sich besonders gut anbietet, sind sogenannte Yamas. Dabei handelt es sich um Verhaltensgebote für einen rücksichtsvollen und verantwortungsbewussten Umgang mit sich selbst, der Umwelt und Mitmenschen.

3. Stufe: Kreisen der Wahrnehmung
Es folgt ein Bodyscan, den viele als Achtsamkeitsübung kennen. Die Aufmerksamkeit wird für kurze Zeit gänzlich auf ein bestimmtes Körperteil gerichtet. Das führt zu einer ganz neuen Wahrnehmung des eigenen Körpers.

4. Stufe: Dem Atem folgen
Nun gilt es, sich mit aller Kraft auf das Atmen zu konzentrieren. Durch den Fokus auf die Atmung werden die Sinne zurückgezogen und verinnerlicht, dieses Zurückziehen der Sinne wird als Pratyahara bezeichnet.

5. Stufe: Gegensätzliche Empfindungen fühlen
Nachdem äußere Einflüsse ausgeblendet wurden, geht es jetzt darum, innere Gefühle an die Oberfläche zu bringen. Dort ist der Platz, wo sie neu interpretiert und verarbeitet werden können.

6. Stufe: Visualisierung
Zeit, das Unterbewusstsein neu zu entdecken. In dieser Phase kann durch bewusste Vorstellungen und positive Zukunftsvisionen beispielsweise die Willenskraft gestärkt werden.

7. Stufe: Abschluss und Rückführung in den Alltag
Der Sankalpa wird wiederholt. Anschließend folgt die behutsame Rückführung in die Welt der Alltagspflichten. Man kehrt also vom inneren ins äußere Leben zurück und nimmt wieder Kontakt mit äußeren Einflüssen auf. Aber ganz in Ruhe. Der Prozess der Rückkehr dauert mehrere Minuten. Danach gilt die Yoga-Nidra-Einheit als beendet.

Wichtig beim Yoga Nidra: wach bleiben. Man sollte sich fühlen, als wäre man kurz vor dem Einschlafen - nicht mehr und nicht weniger.

Buch-Tipps zum Thema Yoga Nidra

Was braucht man für Yoga Nidra?

Es ist kein besonderes Equipment für diese Yoga-Technik nötig. Lediglich eine Yogamatte* und bequeme Kleidung sind empfehlenswert. Viel wichtiger ist, dass man sich vollkommen auf die Yoga-Technik einlässt und sie verinnerlicht. Das Geheimnis der Yoga-Nidra-Entspannung liegt weniger im Körperlichen, sondern eher im Geist.


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